„Kunst-Herz in Budapest“
Asiatische Kunst ist der Budapester Bevölkerung eher fremd; das Angebot ist bescheiden. Mit dieser Ausstellung soll eine neue Kommunikation zwischen dem Westen und Japan etabliert werden. Analog dazu sind auch einige Werke westlicher Künstlern ausgestellt. Dem Besucher soll der Kontrast zwischen westlicher Kunst, deren Attribute die Wurzeln fernöstlicher Kunst mitgestaltet haben, und japanischer Kunst vor Augen geführt werden.
Besonders ist, dass „Heart Art in Budapest“ in zwei Etappen stattfindet. Aus Platzmangel werden die rund 400 Kalligrafien, Bilder und Skulpturen auf je die Hälfte der Zeit aufgeteilt. Zudem gibt es keinen Künstler, der mit mehr als einem Werk vertreten ist; ungefähr zehn von ihnen werden bei der Budapester Ausstellung anwesend sein.
Nach Städten wie beispielsweise New York, Moskau oder Paris – warum Budapest in diesem Jahr? Der Vorstandsvorsitzende von „Heart Art Communication“, Professor Junji Ito, antwortet auf diese Frage mit Leichtigkeit: „Ungarn ist ein interessantes Land in Europa, es ist aus Regionen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gewachsen.“ Dazu hoffe er, „dass der Kulturaustausch zwischen Ungarn und Japan zusätzlich wachsen wird.“
Der Ausstellungsraum ist vergleichsweise klein, leider wirkt das Gesamtbild dadurch etwas überladen – trotz Aufteilung in zwei Zeitfenster. Zudem sind die Werke nur sehr kurz (Name des Künstlers, Name des Werks, Technik) beschrieben, dazu ausschließlich in ungarischer Sprache. Die Komposition hingegen ist wieder durchwegs gelungen, in einer logischen Abfolge kann man sich bequem auf die jeweilige Technik fokussieren.
Der Wandel vom Traditionellen zum Modernen kann in der Malerei am besten nachvollzogen werden: Neue Sujets (zum Beispiel ein Notebook) sind Seite an Seite neben traditionellen gehängt, die Techniken können, müssen aber nicht die gleichen sein. Die Kalligrafie hat in Japan einen hohen Stellenwert, auch in Europa wird Japan mit den schönen, fremden Zeichen assoziiert. Auch hier sind ältere sowie jüngere Arbeiten ausgestellt; es sind meist Haikus oder die etwas längeren Tankas (1300 Jahre alte japanische Gedichtform) die auf das pergamentartige Papier geschrieben sind. Die ebenfalls typisch japanischen, puppenähnlichen Porzellanfiguren sind nur in kleiner Anzahl zu finden.
Das Hauptziel des Events ist, wie auch Ito betont, der Kulturaustausch; das wird bis zum Ausstellungsschluss gebührend umgesetzt werden. Schon angesichts des allgemein kleinen Angebots asiatischer Kunst lohnt sich ein Besuch. Weitere Informationen unter www.btm.hu