Otto von Habsburgs Schule
In der würdevollen und geschichtsträchtigen Umgebung des Benediktinerklosters Pannonhalma finden dieses Jahr, vom 4. bis 9. Oktober, zum zweiten Mal die Katholischen Kulturtage statt.
Pannonhalma liegt im Westen Ungarns, etwa 20 Kilometer südlich von Gy?r in den Sokoróer Bergen. Der Ort hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Er wurde unter dem Namen Civitas Pannonia zum ersten Mal im Jahr 1240 schriftlich erwähnt.
Mit dem Bau eines Klosters durch die Benediktiner im Jahr 996 nahm die Entwicklung vom Logement zum Dorf ihren Anfang. Nachdem Anfang des 17. Jahrhunderts die Osmanen den Ort gleichsam von der Landkarte radiert hatten, wurde er im Jahr 1689 von Abt Márton Rummer neu gegründet. Nun siedelten sich vermehrt Deutsche und Slawen an, womit die Einwohnerzahl erneut rapide stieg.
Aus Gy?rszentmárton wurde im Jahr 1965 Pannonhalma
1896 fuhr hier bereits der erste Zug vorbei. Gy?rszentmárton – wie der Ort damals noch hieß – stieg binnen kurzem zum Gebietszentrum auf.
Erst 1965 legte die Ortschaft ihren alten Namen ab. Seither heißt sie genauso wie die Abtei auf dem Berg: Pannonhalma. Im Jahr 1970 wurde Pannonhalma schließlich zur „Großgemeinde” ernannt. Sie ist heute mit etwa 4.000 Einwohnern eines der Zentren der Gegend Sokoró.
Benediktinerkloster seit 1996 Teil des UNESCO Weltkulturerbes
Das Pannonhalmer Benediktinerkloster wurde wie schon erwähnt bereits 996 gegründet und zählt seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe. Gegründet wurde es als erstes ungarisches Benediktinerkloster von Fürst Géza I.. Schon während der Regierungszeit des ersten ungarischen Königs, Stephans I. dem Heiligen, wurde das Kloster zur Erzabtei erhoben und gilt seither als Zentrum des Benediktinerordens in Ungarn. Die Anlage wurde bis zum 13. Jahrhundert im romanischen und im 15. Jahrhundert im gotischen Stil erweitert. Zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert wurde es dann auf Grundlage des barocken Baustils umgebaut. Schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts widmete sich der Orden der Lehrtätigkeit. In der Nähe des Klosters befindet sich eines der renommiertesten Internate für Buben in Ungarn, das Benediktiner-Gymnasium Pannonhalma, in dem auch Otto von Habsburg einige Zeit unterrichtet wurde. Besonders sehenswert ist auch die klassizistische Bibliothek, die zwischen 1824 und 1832 entstand.
Dieser Ort eignet sich allein schon durch seine lange Geschichte hervorragend für die landesweite kulturelle Programmreihe der Bischofskonferenz zur Darstellung der katholischen Werte. Die ungarische katholische Kirche möchte an diesen Tagen ihre kostbaren Kunstschätze der breiten Öffentlichkeit zeigen. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde es jeder Kirchengemeinde frei überlassen, sich auf diese Tage vorzubereiten. In Pannonhalma ist es in dieser Zeit möglich, neben den Gebäuden auch die Ausstellung „Biblia Scripta“ kostenlos zu besichtigen.
Mehr Informationen zum Kloster gibt es unter www.bences.hu, zu den Katholischen Kulturtagen und weiteren aktuellen Kulturprogrammen sowie Anlässen unter www.kultura.katolikus.hu.