Fine Dining im Einkaufszentrum
Gehobene Gastronomie in einem Einkaufszentrum? Das vor drei Monaten im Mammut I. eröffnete Restaurant Prime zeigt: Es geht!
Ungeachtet der angrenzenden, eher unspektakulären Lokale ist auf der Restaurantetage des Mammut I ein kompromissloses Fine-Dining-Restaurant entstanden. Mit allem, was dazu gehört: Von der freundlich lächelnden Empfangsdame über eine gediegene Inneneinrichtung bis hin zu Kellnern, die in ihrer diskreten Dienstbeflissenheit und permanenten Aufmerksamkeit für die Wünsche ihrer Gäste fast schon an professionelle Butler erinnern.
Dafür, dass einem das Prime inmitten der anderen Mammut-Restaurants wie eine Enklave vorkommt, sorgt auch die räumliche Großzügigkeit des Lokals. Während einem in benachbarten Lokalen schier die Decke auf den Kopf zu fallen scheint und es in ihnen schon nicht mehr gemütlich, sondern einfach nur beklemmend eng ist, zieht einen das Prime durch seine überraschende Weitläufigkeit regelrecht an. Unterstrichen wird diese Wirkung unter anderem durch zwei riesige Wandspiegel und einer großen Panoramafensterfront an der hinteren Seite des Restaurants, die den Blick auf den belebten Széna tér freigibt.
Hauptthema des Restaurants sind Steaks und Weine. Überflüssig zu sagen, dass die Eigentümer auch hier keine Kompromisse eingehen. So stammt etwa das Fleisch für die Steaks nicht aus Ungarn, sondern den USA und Argentinien. Nicht aus Snobismus, sondern aus purem Qualitätsbewusstsein. „Die Qualität, die diese Steaks verkörpern, gibt es in Ungarn einfach nicht“, erklärt Restaurantleiter Béla Kovács.
Diese Kritik richtet sich übrigens nicht so sehr an die ungarischen Landwirte, sie ist vielmehr der Einsicht geschuldet, dass in Ungarn ganz objektiv die Voraussetzungen für die Zucht von Spitzenfleischrindern fehlen, in erster Linie weitläufige Wiesen mit saftigem Gras. „Beide Gegebenheiten führen bei edlen Steakrindern unter anderem dazu, dass sich ihr Fett nicht in dicken Schichten um die mageren Fleischteile herum sammelt, sondern in fein verästelten Strängen durchs Fleisch zieht“, betont Kovács den wichtigen Unterschied. Durch das besser verteilte Fett werde das Fleisch beim Braten dann besonders saftig. Auch entfalle die Notwendigkeit, es vorher einlegen zu müssen, um einer übermäßigen Austrocknung vorzubeugen. Wer an diesen Worten zweifelt, kann eines der acht Steakgerichte probieren und wird sie bestätigt finden. Flaggschiffe der Steakselektion sind das Porterhouse- und das T-Bone-Steak. Beide bringen 500 Gramm auf die Waage und kosten 8.750 Forint.
Wer den Steakgerichten nichts abgewinnen kann, findet – vorausgesetzt natürlich, er ist kein Vegetarier – sicher unter zwölf weiteren Fleisch-, Geflügel- und Fischgerichten mit Preisen um die 3.000 Forint etwas Passendes. Empfehlenswert ist in jedem Fall, sich etwas Platz für den Nachtisch aufzusparen. Wer nach einem 500-Gramm-Steak Zweifel an seinem verbliebenen Fassungsvermögen hat, möge sich trotzdem ein backofenfrisches Schokoladensoufflé (1.290 Ft) kommen lassen. Es ist so schmackhaft zubereitet, dass es – einmal auf dem Tisch – garantiert noch Platz im Magen findet!
Zweites kulinarisches Markenzeichen des Lokals sind schließlich seine etwa 180 verschiedenen Weine, die nicht nur alle getrunken werden können, sondern zugleich auch, schön zur Schau gestellt in riesigen, hochaufragenden Vitrinen, einen attraktiven Blickfang abgeben. Im Angebot sind natürlich nicht nur die besten Tropfen heimischer Winzer, sondern auch eine gute Auswahl an Weinen aus Übersee, hauptsächlich aus Kalifornien, Argentinien und Australien. Ein besonderer Clou ist eine kleine Weinzapfanlage, bei der man sich edle Flaschenweine mittels einer Magnetkarte auch ohne Hilfe eines Kellners einschenken kann.
Summa summarum: Das Restaurant Prime ist in jeder Hinsicht eine gelungene positive Überraschung.
Prime Restaurant
Einkaufszentrum Mammut I,
3. Etage
II. Löv?ház utca 2-6
Tel.: +36-70-331-8666
www.primerestaurant.hu
Geöffnet:
Mo/Di/Mi/So 12-24 Uhr
und Do/Fr/Sa 12-01 Uhr