Kulinarische Bühne
Rampe heißt es wörtlich übersetzt, Bühne soll es sein und Bühne ist es, für erlesene Mahlzeiten und internationalen Genuss in gediegenem Ambiente: Das Restaurant Rivalda ist seit nunmehr zehn Jahren im alten Karmeliterkloster auf dem Budaer Schlossberg ansässig.
Im Rampenlicht (ungarisch rivaldafény) stehen hier natürlich die Gäste, die mit exquisiten Gerichten der dreisprachigen (ungarisch-englisch-deutschen) Speisekarte verwöhnt werden. Natürlich sind es an einem solchen Ort vor allem Touristen, die einkehren. Aber auch Vertreter der Politik und Wirtschaft zählen zu seiner Kundschaft, erzählt György Gunst, Mitinhaber des Rivalda. Er muss es wissen. Persönlich sorgt er häufig dafür, dass es seinen Gästen an nichts fehlt, spielt ab und an Empfangsherr und springt auch mal in der Küche ein, wenn Not am Mann ist. „Ich bin selbst Koch, muss ich dazu sagen“, erklärt er und fügt lachend hinzu: „Ich mache hier eben gleich mehrere Jobs – halt zum Lohn von einem“. Doch das macht ihm nichts aus. „Ich mag den Kontakt mit meinen Gästen, und sie mögen es auch“, strahlt er.
Genauso international wie seine Gäste sind die Speisen des Rivalda, die Gunst größtenteils selbst kreiert. Als Koch weist er namhafte Referenzen auf, war er nicht zuletzt Bankettchef im berühmten Restaurant Gundel und davor im Forumhotel angestellt. Arbeitsaufenthalte unter anderem in der Schweiz bereicherten zudem seinen professionellen Horizont. Dies schlägt sich in einer Speisekarte nieder, die trotz ihres geringen Umfangs aufgrund der Auserlesen- und Ausgefallenheit ihres Inhalts überfordert. Typisch ungarisches Essen findet man hier nur wenig, wenn auch als Zutaten für die Gerichte hauptsächlich einheimische Produkte verwendet werden. „Als wir das Restaurant gründeten, gab es nur wenig Interesse am ungarischen Essen“, erklärt Gunst diesen Umstand. Dafür besteht die umfangreiche Weinkarte des Rivalda mehrheitlich aus bekannten und weniger bekannten ungarischen Weinen. Gunst hält sehr viel von ihnen. Trotzdem hat er das diesjährige Weinfest „leider verpasst“, wie er zugeben muss.
Der Mesclun-Salat mit Schinken-Chips, pochiertem Ei, gerösteten Sesamkörnern, frischer Kresse und Balsam-Vinaigrette-Dressing besteht aus verschiedenen Blattsorten und ist schmackhaft und frisch. Zu ihm gereicht werden frische kleine Brötchen mit würziger Kräuterbutter (2.100 Ft). Auch das Medaillon-Trio von Kalb, Lamm und Rind (5.500 Ft) enttäuscht nicht: Jede der drei auf den Punkt gebratenen Fleischsorten erhält eine eigene Soße (Spargel-, Pilz- und Senfsoße), dazu gibt es Sauté-Kartoffeln und bissfest gegartes Gemüse. Wäre dies nicht schon genug des Genusses, sind leider auch die Nachspeisen nur zu verlockend. In jedem Fall eine gute Entscheidung ist der Apfel-Crepes mit frittiertem Apfelring an Zimteis und Calvados-Sauce für 1.050 Forint.
Während am an stilvoll gedeckten Tischen auf der kulinarischen Bühne des Rivaldas speist, wird man von zahlreichen Augenpaaren beobachtet: Signierten Porträtzeichnungen ungarischer und auch internationaler Schauspieler, die von den terracottafarbenen Wänden auf die Gäste herabblicken. Es gibt aber auch echte Künstler im Lokal, nämlich am Piano oder Saxophon, die hier allabendlich, vor allem mit Evergreens und Chansons für eine dezente musikalische Untermalung sorgen.
An warmen Tagen können die Gäste auch im wunderschönen Innenhof des alten Klosters speisen. Von dort aus können sie im Sommer sogar den gelegentlichen Open-Air-Veranstaltungen des benachbarten Theaters beiwohnen. Der große Bankett-Raum im ersten Stock, noch nobler eingerichtet als der ebenerdige Restaurantbereich, kann ebenso wie der Hof für größere Veranstaltungen gemietet werden. Darüber hinaus bietet das Rivalda auch einen Cateringservice.
Aufgrund seiner exquisiten, dabei aber immer noch verhältnismäßig preisgünstigen Küche zählt das inzwischen zehnjährige Rivalda zweifellos zu den besseren Adressen der Stadt. Die Konkurrenz ist aber groß: „Allein im letzten Jahr haben etwa 15 Restaurants in unserer Kategorie eröffnet“, weiß er zu berichten. Deshalb denkt Gunst nicht daran, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. „Wir müssen immer besser werden. Mein Ziel ist es, zu den besten zehn oder zwanzig Restaurants des Stadt zu gehören“, erklärt er mit Nachdruck.
Rivalda Café & Restaurant
1014 Budapest, Színház u. 5-9
Tel.: +361 / 489 0236
Täglich von 11.30-23.30Uhr
www.rivalda.net