Power gegen Taktik
Die Oldtimer der Tenniswelt kommen wieder nach Budapest. Bereits zum dritten Mal findet am Samstag, dem 30. Oktober, die inzwischen traditionelle Tennis-Gala „Tennis Classics“ in der László Papp Budapest Sportaréna statt. Neben alten Hasen wie Mats Wilander, Mansour Bahrami und Ivan Lendl bekommen auch junge Talente wie Robin Söderling und Tomas Berdych die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Damit steht taktisches Spiel gegen pures Powertennis auf dem Programm.
Denn das ist wohl die größte Veränderung, die sich in den vergangenen Jahren auf dem Tennisfeld vollzogen hat: Das taktische Spiel, das von den Alten – und natürlich auch vom Publikum – so geschätzt wurde, dient langsam aus und wird von der „absoluten Power“ abgelöst. So sieht das zumindest Programmdirektor Balázs Taróczy, der am vergangenen Montag bei einer Pressekonferenz die Namen der diesjährigen Gala bekannt gab. Vor allem bei Bahrami und Wilander könne man sich auf gute Unterhaltung freuen. Beide waren bereits im vergangenen Jahr zu Tennis Classics eingeladen, Letzterer musste damals allerdings wegen einer Rückenverletzung kurzfristig absagen. Dafür darf er dieses Jahr gegen den Tschechen Ivan Lendl antreten, der in den 80er Jahren 270 Wochen lang die Weltrangliste angeführt hatte und somit zu den stärksten Tennisspielern der Welt gehört. Vor 22 Jahren konnte der Tscheche auch den Schweden Wilander in nur fünf Sätzen besiegen. Nun bekommt dieser in der Budapester Sportarena eine Chance für Revanche.
Gleich darauf folgt erneut ein Länderspiel zwischen Schweden und Tschechien, allerdings bereits mit Top-Spielern der Gegenwart: Der schwedische Robin Söderling, derzeit auf Platz 5 der Weltrangliste, spielt gegen den siebtplatzierten Tschechen Tomas Berdych. Wenn auch bei den jungen Spielern statt unterhaltender Taktik eher hartes Powerspiel angesagt ist, wird auch dieser Kampf für Spannung sorgen, haben doch beide bereits den Weltranglistenzweiten Roger Federer in den vergangenen Monaten besiegen können.
Die Palette hat sich dieses Jahr aber nicht nur um junge Stars der Tenniswelt erweitert. Novum ist zudem, dass auch Frauen endlich Einzug in die jährliche Tennisgala erhalten. So kann sich unter anderem Tennis-Profi Ágnes Szávay in einem Doppelspiel gegen die frühere siebtplatzierte Andrea Temesvári beweisen, die seinerzeit Größen wie Steffi Graf und Gabriela Sabatini besiegt hatte. Wer sonst noch an dem Doppel teilnimmt, wollten die Organisatoren vorerst allerdings nicht verraten.
Alles in allem ist Tennis Classics in diesem Jahr zwar einen Tag kürzer, verspricht aber mehr Abwechslung zu bieten als bisher. Karten gibt es unter www.tex.hu und www.eventim.hu. Sie kosten zwischen 3.000 und 11.500 Forint.