Buntes Treiben in Sissis Schloss und Park
In der Pracht des 18. Jahrhunderts mit Händlern und Komödianten in Originalkostümen, einem Barockmarkt und kulinarischen Genüssen erwartet das „Sissi“-Schloss in Gödöll? die Besucher am Wochenende des 7. und 8. Augustes.
Das Schloss wurde im Auftrag von Graf Anton I. Grassalkovich um 1735 herum erbaut. Nach dem Versiegen der männlichen Erblinie derer von Grassalkovich hatte das Schloss mehrere Besitzer, unter anderem bekamen das Kaiserpaar Franz Joseph und seine Frau Elisabeth („Sissi“) das Schloss 1867 als Geschenk zu ihrer Krönung zum König und zur Königin Ungarns überreicht. Sissi verbrachte hier mehr Zeit als anderswo in ihrem Reich, deswegen bekam das Anwesen den Beinamen Sissi-Schloss. Zwischen den zwei Weltkriegen ging es dann in den Besitz von Reichsverweser Miklós Horthy über, danach wurde es von den Kommunisten als Altersheim, sowjetische Kaserne und für Sozialwohnungen genutzt. Dadurch wurden Renovierungsarbeiten dringend notwendig.
Renovierungsarbeiten am Schloss
Diese begannen zwar schon in den 80-er Jahren, aber erst nach der Wende gab es erste Ergebnisse. 1996 wurden die ersten renovierten Räume für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die finanzielle Unterstützung der Europäischen Union und des Staates konnten seit Juli 2009 der Park und zwei weitere Flügel des Gebäudes wieder hergerichtet werden und erstrahlen nun im alten Glanz. Die Reitschule und der dazugehörende Stall sollen bis zum nächsten Winter fertig gestellt werden. Die Ausstellungsfläche im Schloss wuchs mit den Renovierungen um 10 Prozent, damit ist inzwischen ein Viertel des Gebäudekomplexes begehbar. Ab September werden die neuen Räumlichkeiten als Rahmen für die Herender Porzellanausstellung dienen.
Maria Theresia im Schloss
Das Schloss hat in seiner Geschichte viele Höhen und Tiefen erlebt. Zu den Glanzpunkten gehört eindeutig der Anlass für die barocken Festtage: Im Jahre 1751 beehrte Maria Theresia Gödöllö mit ihrer Anwesenheit. Der Bauherr Graf Anton I. Grassalkovich empfing sie mit außerordentlichem Prunk und veranstaltete ihr zu Ehren mehrere Festivitäten. In Erinnerung an die hier verbrachten Tage der Königin wurden 2001, zum 250. Jahrestag des kaiserlichen Besuchs, zum ersten Mal die barocken Schlosstage gefeiert. Seitdem werden diese Tage jährlich begangen.
Veranstaltungen ums Schloss herum
Auch in diesem Jahr schlüpfen die Beteiligten in barocke Kostüme und bieten als Händler ihre Waren feil, schlagen als Gaukler Purzelbäume und unterhalten als Schausteller die Gäste aufs Beste. Ein Treiben wie im 18. Jahrhundert entsteht vor den Augen der Besucher. Während der zwei Festtage kann man zwischen 10 und 18 Uhr die ständigen Vorstellungen wie die historischen Spiele im Schlosspark, die zeitgenössischen Fahrgeschäfte, die verschiedenen Kinderprogramme und den Markt der Handwerker und Künstler kostenlos besuchen. Den abendlichen Abschluss macht am 7. August das Barockkonzertt „Musica aeterna“ und am 8. August die Opernvorstellung im Barock-Theater. Für diese Aufführungen müssen allerdings Eintrittskarten gelöst werden. Der Ticketpreis liegt zwischen 1.800-3.500 Forint. Auch für das Schlossmuseum gilt der freie Eintritt nicht.
Mehr Information zum Schloss Gödöll? und den Veranstaltungen: www.kiralyikastely.hu