Das größte Bild der Welt
Die größte zusammenhängende Zeichnung der Welt soll am 14. Mai auf dem Felvonulási tér von Kinderhand gefertigt werden. Hinter dem Event steht die Stiftung „World Harmony Run“, die sich für Freundschaft und gegenseitiges Verständnis weltweit einsetzt. Die Budapester Zeitung sprach mit Kinga Csornay, die für den Malrekord verantwortlich ist, über den Tag, die Teilnehmer und das Programm der Veranstaltung.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Guiness-Rekord aufzustellen?
Bei einem Besuch in Oslo bin ich vor einigen Jahren zufällig Zeugin geworden, wie Ashrita Furman, ein Amerikaner, der die meisten Guinness-Rekorde der Welt aufgestellt hat, versuchte, einen Rekord im Dosenlauf aufzustellen. An seinem Gesicht konnte man sehen, wie er mit sich selbst rang, dass er eigentlich sich selbst zu besiegen versuchte. Mir gefiel die Idee dieses Rekord-Aufstellens damals schon, weshalb wir Ashrita Furman als Stargast für unsere Veranstaltung auch eingeladen haben. Konkret war es auf der anderen Seite so, dass wir ja jedes Jahr einen Lauf von World Harmony organisieren. Dadurch sind wir mit vielen Schulen und Pädagogen im Kontakt. Diese Läufe finden aber meist im Sommer statt, wenn Schulferien sind, das heißt, wir können dann nicht so viele Kinder erreichen. Deswegen gab es den Gedanken, jetzt, vor den Ferien, ein Ereignis für die Kinder zu veranstalten.
Wie geht ein Lauf von World Harmony vonstatten?
Man muss sich das so vorstellen, dass wir auf einer Route durch verschiedene Ortschaften laufen und Kinder dazu einladen, sich uns anzuschließen. Dabei gibt dann Feiern, Spiele und natürlich eine Fackel, die bei dem Lauf immer weitergegeben wird. Die Kerngruppe von 10 bis 15 Personen setzt sich mit Läufern aus verschiedenen Ländern wie den Niederlanden, Deutschland, Österreich oder Großbritannien, und dieser Gruppe kann man sich dann anschließen. Wir haben zwei verschiedene Arten von Läufen. Die eine geht über verschiedene Kontinente, die andere innerhalb eines Kontinents über verschiedene Länder. Dieses Jahr ist der interkontinentale Lauf am 1. Januar in Guatemala gestartet; der europäische Lauf ging in Dublin los und wird Ende September in Moskau zu Ende gehen.
Am Tag des Malrekords veranstalten Sie auch einen Lauf?
Ja, der Gedanke ist, dass die Kinder abwechselnd laufen oder malen können, oder auch nur eines von beidem. Aber daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Veranstaltungen. Bei Kindern ist es immer wichtig, dass man eine Vielfalt von Angeboten bereithält. Das Malen ist zwar schon interessant, aber es macht ihnen Spaß, wenn sie selbst aktiv werden können. Wir haben eine Bühne, auf der die Kinder selbst mit fünf- oder zenhminütigen Programmen auftreten werden, oder auf denen sie etwas sehen, was sie fesselt. Auch gibt es einen Heißluftballon, mit dem Kinder ein paar Meter über dem Boden schweben können. Außerdem ist an dem Tag der Einritt in den Zoo und in die Kunsthalle kostenlos, weil wir ja auch sehr viele Schulklassen erwarten, die von außerhalb von Budapest kommen und die Gelegenheit nutzen wollen, auch noch etwas anderes zu sehen.
Und worin besteht eigentlich der Rekord, den Sie aufstellen wollen?
Nach den Vorgaben des Guinness-Zentrums geht es um die Kategorie „größte zusammenhängende Komposition, die von mehreren Personen angefertigt wurde“. Für den Rekord ist es also unerheblich, ob das Kinder sind oder nicht. Bei uns wird die Komposition 7.000 Quadratmeter groß sein.
Wie muss man sich diese 7.000 Quadratmeter Papier vorstellen?
Wir werden eine Holzkonstruktion haben, die einem stilisierten Tannenbaum gleicht. Also ein mittlerer Stamm, von dem im spitzen Winkel viele Äste abzweigen. Auf dieser Konstruktion wird ein ein Meter breites Papier befestigt, aber zwischen den Ästen bleiben Freiräume, so dass die Kinder zwischen den Ästen hineingehen können.
Von woher kommen die Kinder?
Insgesamt erwarten wir gegenwärtig etwa 7.000 Kinder aus 94 Ortschaften in Ungarn, aus der Slowakei, aus Slowenien. Es kann natürlich sein, dass Kinder auch noch anderswo herkommen werden, ich weiß natürlich nur von denen, die sich bisher angemeldet haben. Aus Österreich haben sich bisher vor allem Erwachsene angemeldet, ein Künstler und eine Gruppe, die laufen wird.
Kann man auch ohne Anmeldung an dem Rekord teilnehmen?
Ja, schon. Wir bitten zwar um Anmeldung, aber wir sind gleichzeitig daran gewöhnt, dass nicht alle sich vorher anmelden.
Welche Altersstufen erwarten Sie?
Es haben sich bisher nicht nur Schulklassen angemeldet, sondern auch Kindergärten, so dass von ganz Kleinen bis zu Gymnasiasten alle Altersklassen vertreten sein werden.
Warum beschäftigen Sie sich so stark mit Kindern?
Kinder mögen es zu laufen, nicht viel, aber ein Stückchen. Wir können ihnen dabei etwas erzählen, zum Beispiel, dass Kinder in anderen Ländern ebenfalls mitlaufen und die Fackel weitergeben. Kinder haben ein offenes Herz, deswegen richten wir uns an sie.
Erhalten Sie auch Unterstützung, um dieses Großprojekt auf die Beine zu stellen?
Die Stiftung ist eine Non-Profit-Stiftung, und so ein Projekt bringt Kosten mit sich. Wir haben Glück, dass uns die 7.000 Quadratmeter Papier von einer Firma geschenkt wurden. Außerdem bekommen wir immer wieder Unterstützung in Form von kleineren Spenden. Wir vertrauen einfach darauf, dass ausreichend Mittel für das Projekt zusammenkommen.