Auch der Fußball ist gegen faule Geschäfte nicht gefeit. Vor kurzem wurde einer der größten Wettskandale in der Geschichte des internationalen Fußballs publik. Laut den Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft stehen europaweit rund 200 Spiele in neun Ländern, darunter auch Ungarn, unter Manipulationsverdacht.
Die meisten Spiele, nämlich 32 an der Zahl, sind laut Bochumer Staatsanwaltschaft in Deutschland manipuliert worden. Deutschland wird gefolgt von der Türkei (29 Spiele), der Schweiz (22 Spiele), Belgien (17 Spiele), Kroatien (14 Spiele), Ungarn (13 Spiele), Österreich (11 Spiele), Bosnien-Herzegowina (8 Spiele) und Slowenien (7 Spiele). Unter Manipulationsverdacht stehen überdies 3 Spiele der Champions League, 12 Partien der Europe League und ein EM-Qualifikationsmatch in der Altersklasse U-21. All jene, die Nutznießer der Manipulationen waren, haben laut Schätzungen umgerechnet rund 2,7 Milliarden Forint ergaunert.
Von den ungarischen Ligamannschaften wurden in Sachen Wettskandal bislang die beiden Budapester Vereine Újpest FC und Honvéd Budapest genannt. Während Újpest durch einen Artikel der Bild in Verdacht geriet, in den Wettskandal involviert zu sein, wird im Fall von Honvéd ein internationales Bewerbsspiel im Rahmen der Qualifikation für die Europe League gegen Fenerbahce Istanbul am 30. Juli 2009 der Manipulation verdächtigt. Umgehend nach dem Erscheinen des genannten Artikels wies die Vereinsführung von Újpest FC jedoch sämtliche Mutmaßungen von sich.
Angesichts der mutmaßlichen Verwicklung ungarischer Vereine und Spieler in den Wettskandal wurden Vertreter des Ungarischen Fußballbunds (MLSZ) und der ungarischen Profiliga in der vorvergangenen Woche in den Hauptsitz des Europäischen Fußballverbands (UEFA) nach Nyon zu Konsultationen geladen.
In der Folge erstattete die MLSZ-Führung Anzeige gegen all jene, die „unredlich Einfluss auf den ungarischen Fußball genommen haben“. Am Donnerstag vergangener Woche veröffentlichte der MLSZ auch die Namen jener drei U-21-Nationalspieler (Bence Somodi, Ádám Pintér und Ádám Présinger), die im Zusammenhang mit dem Wettskandal verhört werden sollen. Außerdem soll auch der Geschäftsführer des Vereins Szigetszentmiklósi TK (2. Liga), Tamás Potoczki, befragt werden. Potockis Klub wurde angeblich auch ein verfängli