,,Ungar zu sein ist keine Nationalität, sondern ein Beruf“, so lautet nur eines der Zitate, wie sie in der neuen, überarbeiteten Auflage des Buches ,,Ein Ungar kommt selten allein – Der Magyarenspiegel aufpoliert“ von Georg Kövary zu finden sind. Das er damit nicht ganz falsch liegt, stellt er in dem erheiternden ,,Sachbuch“ ausführlich dar.
Er erklärt auf höchst spaßige Weise, wie der Ungar tickt und warum er so tickt. Alles fängt mit einer allgemeinen Einführung in das Leben der Ungarn an. Wieso trinken die Ungarn so viel? Warum ist ihre liebste Eigenschaft Überheblichkeit und Leichtsinn, nicht zu vergessen ihr Humor? Jegliche Klischees werden vom Autor unter die Lupe genommen und auf sehr amüsante Weise erläutert. Auch auf die Eigenarten der Sprache wird eingegangen. Gerne sprechen die Magyare überall und zu Jedem in ihrer Muttersprache; ob ihr Gegenüber sie versteht, ist einerlei. Auch führt Kövary in die Vielfalt der Sprache ein, so zeigt er, wie viel man mit einem einzigen Wort ausdrücken kann, was in keiner anderen Sprache auf diese Weise möglich ist. Der zweite Teil des Buches befasst sich mit der Geschichte des Landes, angefangen weit vor Christi Geburt bis hin zum Zweiten Weltkrieg. Mit vielen Beispielen und Zitaten, die er in lustiger Form in die Masse von Informationen einbaut, bringt er den Leser immer wieder zum Schmunzeln. So beschreibt er beispielsweise, wie ein Ungar in seiner sehr überheblichen Art in Wien zu einer Hilfsorganisation geht und dem Beamten äußerst raffiniert um den Finger wickelt, bis dieser ihm einen weiteren finanziellen Zuschuss bewilligt. Allerdings ist das Buch in diesem Mittelteil wegen seiner Aneinanderreihung von Fakten oft auch etwas langweilig Der dritte Teil des Buches befasst sich mit all dem, was die Ungarn sonst in der Welt geleistet haben. Das letzte Kapitel, mit den jüngeren politischen Geschehnissen, bietet dem Leser einen Einblick in die Träume der Ungarn. Neben all den Eigenarten, die der Magyare so mitbringt, wird dem Leser nach der Lektüre dieses Buches vor allem eines klar: Der Ungar hat Herz – viel Herz!