Tod, Arbeit und Liebe
Auch Filme der ,,Berliner Schule“ wie ,,Schläfer“ von Benjamin Heisenberg und ,,Yella“ von Christian Petzold finden beim diesjährigen Festival Beachtung. ,,Schläfer“ erzählt die Geschichte über die Freundschaft zweier Doktoranden: Johannes und der Perser Farid arbeiten in München am Lehrstuhl für Virologie zusammen und freunden sich an, bis sich der Verfassungsschutz einmischt. Farid soll nämlich ein Terrorist sein und von Johannes ausspioniert werden. Zwar lehnt dieser den Auftrag erst ab, seine Einstellung zu seinem persischen Freund wird aber zunehmend skeptisch. Benjamin Heisenberg erhielt für ,,Schläfer“ den May Ophüls Preis für den besten Spielfilm 2006.
Liebe auf der Flucht
In die Sparte ,,Neue Romantik“ fällt Sven Taddickens Streifen ,,Emmas Glück“. Der Film, für den Jürgen Vogel den Bayerischen Filmpreis 2007 als bester Hauptdarsteller erhielt, handelt von der ungewöhnlichen Liebesgeschichte zwischen der Bäuerin Emma und dem krebskranken Autoverkäufer Max, der sich auf der Flucht befindet.
Bayerische Kost
Der andere Vertreter der ,,Neuen Romantik“, ,,Wer früher stirbt ist länger tot“ von Marcus H. Rosenmüller gehört ebenfalls zu den ganz großen Filmen des vergangenen Jahres. Sowohl beim Bayerischen Filmpreis 2007 als auch beim Deutschen Filmpreis 2007 räumte er ab und wird als einer der witzigsten deutschen Filme der vergangenen Jahre gepriesen. Vorsicht ist allerdings geboten: Im Film wird im bayerischen Dialekt gesprochen. Dabei handelt es sich um die Geschichte des elfjährigen Jungen Sebastian, der erfährt, dass seine Mutter bei seiner Geburt umgekommen ist. Da er sich schuldig fühlt, versucht er, all seine Sünden wieder gut zu machen. Bei dem Versuch geht aber stets etwas schief, so dass diese sich eher häufen als weniger werden. Ein Film der sowohl für Erwachsene als auch für Kinder eine gelungene und lustige Lektion sein könnte. Kinder kommen übrigens auch durch den vierten Teil der Jugendfilmreihe ,,Die wilden Kerle“ auf ihre Kosten.
Bereits zum 13. Mal organisiert das Goethe-Institut Budapest sein traditionelles Filmfestival, das inzwischen unter dem Namen ,,Sehenswert“ bekannt ist. Dabei arbeitet es mit German Films, dem Informations- und Beratungszentrum für die internationale Verbreitung deutscher Filme sowie den Budapester Programmkinos Örökmozgó und Művész zusammen.
Programm im Művész-Kino
VI. Teréz körút 30
Tel.: 332 6726
Mittwoch, 5. März
19.30 Uhr: Auf der anderen Seite. Nach dem Film Gespräch mit Schauspielerin Patrycia Ziolkowska und Schauspieler Baki Davrak.
Donnerstag, 6. März
18.45 Uhr: Emmas Glück
20.45 Uhr: Ferien
Freitag, 7. März
18.45 Uhr: Yella
20.45 Uhr: Strajk
Samstag, 8. März
18.45 Uhr: Wer früher stirbt ist länger tot
20.45 Uhr: Schläfer
Sonntag, 9. März
17.15 Uhr: Winterreise. Nach dem Film Gespräch mit Psychologin Katalin Bálint.
19.45 Uhr: Die große Stille
Programm im Örökmozgó-Filmtheater
VII. Erzsébet körút 39
Tel.: 342 2167
Donnerstag, 13. März
20.30 Uhr: Stille Sehnsucht – Warchild. Nach dem Film Gespräch mit Schauspielerin Labina Mitecska und Regisseur Christian Wagner.
Freitag, 14. März
18.30 Uhr: Yella
20.00 Uhr: Winterreise. Nach dem Film Gespräch mit Psychologin Katalin Bálint
Samstag, 15. März
16.30 Uhr: Wer früher stirbt ist länger tot
18.30 Uhr: Ferien
20.30 Uhr: Emmas Glück
Sonntag, 16. März
16.30 Uhr: die wilden Kerle 4
18.30 Uhr: Schläfer
20.30 Uhr: Strajk
Deutsches Kino gehört zu den spannendsten in Europa. Um das zu beweisen rief das Goethe-Institut Budapest das Filmfestival ,,Sehenswert“ ins Leben. Die besten und interessantesten Filme Deutschlands werden hier dem deutschsprachigen Publikum in der Originalsprache vorgestellt, so dass sowohl jene, die Deutsch lernen, als auch in Ungarn lebende Expats jedes Jahr mal wieder für einige Tage deutsche Kinoluft schnuppern können.