Magyar Nemzet: Unter dem Titel ,,Eine unabgeschlossene Angelegenheit“ nimmt Károly Villányi Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány ins Visier.
,,In der Person von Ferenc Gyurcsány hat die MSZP einen Regierungschef, der zu allem fähig ist. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass er auf seine Wahlkampfberater hört und deren Instruktionen mit Leichtigkeit umsetzt. Wenn es opportun erscheint, ergeht er sich in Gefühlsausbrüchen. Ja, es kam sogar schon mal vor, dass er geweint hat. Mit der Wahrheit hat er generell nichts am Hut. In den unterschiedlichsten Lebenssituationen denkt er ausschließlich daran, die Macht zu erlangen beziehungsweise zu bewahren. Wenn er seine religiöse Seite zur Schau stellen möchte, verkündet er, dass er in seiner Jugend regelmäßig gefirmt wurde. Wenn es die Situation mit sich bringt, betet er gemeinsam mit dem Enkel von Imre Nagy, oder er besiegt den Krebs und nimmt verloren gegangene Kinder bei sich auf. Er ist auf irritierende Weise skrupellos. Darin liegt sein Erfolg.“
Népszabadság: Petra Böröcz macht sich unter dem Titel ,,Den Steuerplänen sind enge Grenzen gesetzt“ Gedanken über die Steuerpolitik.
,,Ich möchte eine verantwortungsbewusste Regierung. Eine Regierung, die imstande ist zu entscheiden, was sie mit dem Steuersystem des Landes tun soll, also mit etwa der Hälfte der Einkommen der hier wirtschaftenden Unternehmen und hier arbeitenden Menschen. Das Steuersystem müsste neu durchdacht werden. Nicht nur Abgabensenkungen wären vonnöten, sondern eine neue Steuerstruktur und eine neue Verteilung der Lasten – wenn Sie so wollen, eine Steuerreform. Nicht nur, weil Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu viel zahlen, während andere – die Schmarotzer – überhaupt keine Beiträge leisten. Eine Steuerreform ist auch notwendig, weil es sich in Ungarn heute praktisch nur für diejenigen auszahlt, geschäftliche Unternehmungen zu lancieren, die fähig sind, bedeutende Ermäßigungen und Förderungen einzuheimsen, oder die in einem prosperierenden Wirtschaftszweig tätig sind. All dies ist auch am Wirtschaftswachstum des Landes abzulesen. Im Vorjahr wuchs die Wirtschaft lediglich um 1,3%. Selbst vor dem Hintergrund der Sparmaßnahmen der Regierung ist dies ein dramatisch niedriger Wert.“
168 Óra: In einem Interview zieht die Moralphilosophin Mária Ludassy Vergleiche zwischen Fidesz-Chef Viktor Orbán und Robespierre.
,,Frage: Sie haben Orbán als Erben von Robespierre und der Jakobinerbewegung bezeichnet. Mária Ludassy: Wegen seiner antiparlamentarischen Vorstellungen. Rousseau und Robespierre dachten folgendermaßen: Im Namen eines idealisierten Volkswillens kann der Wille der demokratisch gewählten Mehrheit abgelehnt werden. Dies ist eine gefährliche Sicht der Dinge, denn wer kann von sich behaupten, dass er den Volkswillen vertritt?“