Magyar Nemzet, Szabolcs
Szerető: ,,Anstatt eine linke Korrektur an der neoliberalen
Regierungspolitik vorzunehmen, hat der Ministerpräsident also die Ideologie des
politischen Rivalen entwendet, die Details betreffend vorläufig noch mit vagem
Inhalt. Statt einer neuen Politik hat er eine neue, ruhigere Phase der
Regierungspolitik angekündigt. Dabei erweckte er den Eindruck eines
verunsicherten und verzagten Menschen, der sich jedoch mit der gewohnten
Entschlossenheit an die Macht klammert. (…) Wie wir uns erinnern hat der Kopf
der Linken schon in Őszöd beteuert: "Wir können nicht mehr und nichts
Besseres bieten. Wir werden dazu nicht fähig sein. Selbst wenn wir bis an
unsere Grenzen gehen.“
Népszabadság,
Endre Aczél: ,,Es besteht kein Zweifel, dass Gyurcsány einen weiteren
Bogen spannte als der Chef der Opposition. Für die Kenner der ungarischen
Politik hatte es jedoch kaum Neuigkeitswert, dass für die Regierung Gyurcsány
das ,,Morgen“ bloß im Jahr 2009 beginnt. Wir wussten freilich schon bisher,
dass 2007 das Jahr ist, in dem der Gürtel enger geschnallt werden muss und 2008
im Zeichen der Stabilisierung steht – mit einer leichten Besserung. Und wir
wussten natürlich auch, dass das Budget erst 2009 ‘freie’ Kapazitäten haben
wird, um Steuern und Abgaben (vor allem letztere) zu senken.“
Heti Válasz,
Chefredakteur Gábor Borókai: ,,Was ist das jetzt schon wieder? Die Rede des
Regierungschefs erinnert mich an die Äußerung von Marie Antoinette. Nur dass
die unwissende Dame die hungernden französischen Bauern mit Kuchen füttern wollte.
Gyurcsány dagegen streicht den Menschen ,,Honig ums Maul“, ohne wirklich Honig
herzunehmen. Die Zeiten ändern sich eben. Hat also nur die Kopflosigkeit
Bestand?“