Am 3. Februar erstreckte sich die deutsch-ungarische Hauptverteidigungslinie vom Budaer Brückenkopf der Margarethenbrücke bis zum Széll-Kálmán-Platz und weiter an der nördlichen Ecke der Blutwiese am kurzen Abschnitt der Krisztina körút bis zur Mündung der Kékgolyó-Straße, von wo aus die Angreifer bereits unmittelbar den Südbahnhof bedrohten. Der Postpalast sowie die südlichen Häuserblocks der Krisztina körút befanden sich in deutscher Hand, während die an der Bors-Straße (heute Hajnóczi-Straße) durchgebrochenen Russen sich bereits in den beiden Häusern am nördlichen Rand der Blutwiese eingenistet hatten. Noch unübersichtlicher sah die Lage zwischen der Kékgolyó-Straße und dem Sas-Berg aus. Hier war die Hauptverteidigungslinie noch weiter Richtung Westen ausgebuchtet: Die Deutschen hielten sich auf dem Farkasréter Friedhof, in den am östlichen Fuße des Orbán-Berges gelegenen Straßen und in der Istenhegyi-Straße bis zur Nárcisz-Straße. Die Sowjettruppen hatten dagegen überall die Németvölgyi-Straße und die parallel zu ihr verlaufende Böszörményi-Straße besetzt und erreichten gegenüber des Haupteingangs des Farkasréter Friedhofs auch schon die Hegyalja-Straße. Lediglich südlich vom Sas-Berg existierte eine zusammenhängende Verteidigungslinie. An eben diesem 3. Februar suchte der päpstliche Nuntius Angelo Rotta im Namen des Budapester diplomatischen Korps den Kommandeur der Verteidiger, SS-General Pfeffer-Wildenbruch, in seinem Bunker auf. Dieser sollte die oberste deutsche Führung bitten, auf die Leiden und die Vernichtung der Bevölkerung endlich Rücksicht zu nehmen. Die Antwort Hitlers war, dass sein Befehl unabänderlich und somit Budapest bis zum Letzten zu halten sei. Heftige Gefechte ereigneten sich um den Besitz des Sas-Berges, in der Hegytető-Straße tobte vor der Huszti-Villa der Kampf von Haus zu Haus. Überall lagen hier Leichen und Kadaver herum, die meisten Häuser wurden unbewohnbar. Auch die Kosáry Villa, in der sich damals der spätere Präsident der Akademie, Domokos Kosáry, aufhielt, geriet in die Kampflinie. Die vom Orbán-Berg angreifenden Sowjettruppen kamen bis zur Németvölgyi-Straße. Am 4. Februar durchbrachen die vom Orbán-Berg angreifenden Sowjets die Verteidigung, erreichten die Németvölgyi-Straße und griffen von der Nagyenyed- und Kékgolyó-Straße aus den Südbahnhof an. Die Umzingelung des Sas-Berges hatte somit begonnen. Die Versorgungslage war katastrophal: „Angehörige von Soldaten und sonstige Zivilpersonen überwinden vom Hunger gequält jegliches Schamgefühl und suchen die Küchen der Kommandanturen und Honvéd-Einheiten auf und betteln hier”, vermeldete das I. Ungarische Armeekorps. Anderntags, am 5. Februar, landeten frühmorgens die letzten Segelflieger auf der Blutwiese. Zwei setzten bei der Kőműves-Stiege auf, drei zerbrachen im südlichen Teil der Blutwiese, das sechste landete auf den Ruinen der Gaststätte „Szarvas“, das siebte wiederum schlug im Dachgeschoß des Hauses Attila-Straße 37 ein (der schief herausragende Rumpf der Maschine ist seitdem eines der am häufigsten publizierten Photos der Belagerung geworden). Auf paradoxe Weise erwies sich der 5. Februar als einer der erfolgreichsten Tage für die deutsch-ungarischen Luftkräfte: Dank der Segelflieger und der Nachschubbehälter fanden 97 Tonnen Munition, 10 Tonnen Treibstoff, 28 Tonnen Lebensmittel und vier Behälter mit Motorenöl beziehungsweise Ersatzteilen ihr Ziel. Da die Sowjettruppen schon früher an der nördlichen Ecke der Blutwiese auf die Krisztina-körút hinausgelangt waren, war es unmöglich, den Postpalast noch weiter zu halten. Das Gebäude musste unter Verlusten über einen Notausgang – dessen Tür in den Straßenbahngraben noch heute zu sehen ist – geräumt werden. Am 6. Februar kam es zu heftigsten Gefechten in der Umgebung des Südbahnhofs und der Hegyalja-Straße, wo die sowjetische Führung auch mit Flammenwerfern ausgerüstete Offizierskampfgruppen einsetzte. Der Gegenangriff der 8. SS-Kavalleriedivision aus Südosten und Nordwesten auf den Sas-Berg kam nach anfänglichen Erfolgen im heftigen Abwehrfeuer der Sowjets zum Stehen. Am Sas-Berg stellte die ungarische Kampfgruppe, nachdem sie weitere Gefechte für sinnlos erachtet hatte und ihr Verpflegung und Munition ausgegangen waren, den Kampf ein. Die hier kämpfenden deutschen Einheiten wählten den Ausbruch in Richtung Burg.{mospagebreak} Am 7. Februar brachen die sowjetischen Truppen in den westlichen und nördlichen Teil des Südbahnhofs ein. Südlich hiervon erreichten sie die Gömbös-Gyula-Straße (heute Alkotás-Straße). Von der in der Márvány-Straße kämpfenden 32 Mann starken ungarischen Freiwilligen-Abteilung blieben bis Tagesende lediglich zwei Mann unversehrt, die anderen wurden verwundet oder starben. Sowjetische Verbände vernichteten auch das letzte intakte deutsche Maschinengewehrnest auf dem Farkasréter Friedhof. Am 8. Februar erreichten sowjetische Einheiten, die vom Németvölgyer Friedhof aus angriffen, die parallel zur südlichen Eisenbahnlinie verlaufende Avar-Straße. Eine ungarische Kampfgruppe brach im Laufe des Tages in den Postpalast ein und besetzte einen bedeutenden Teil des Gebäudes. An diesem Tag kamen per Fallschirm zum letzten Mal vier Tonnen Nachschub aus der Luft an. Am Abend des 9. Februars fiel der Kleine Gellért-Berg. Der Südbahnhof ging in den Besitz der Sowjettruppen über. Sowjetische Soldaten und übergelaufene ungarische Freiwillige kämpften sich in der Avar-Straße von Zimmer zu Zimmer durch. Hier starben 40 bis 50 Freiwillige, doch der Durchbruch zum Naphegy gelang nicht. Die Kampflinie erstreckte sich zum Abend entlang der Linie Karácsonyi-Straße (heute Kuny-Domokos-Straße), Győző-Straße, oberer Abschnitt der Mészáros-Straße, Hegyalja-Straße, Harkály-Straße und Alsóhegy-Straße. Zwischen dem Lágymányoser Bahndamm und der Villányi-Straße herrschten chaotische Zustände. Am 10. Februar gelangten sowjetische Panzerspitzen bis vor den Döbrentei-Platz und bedrohten die Verbindung zwischen Zitadelle, Lágymányos und Burg. Teile eines aus degradierten Offizieren bestehenden sowjetischen Bataillons gelangten in sehr tapferem Kampf in der Nähe der Elisabethenbrücke bis an die Donau. Im Gegenangriff der deutschen Eingreifreserven wurde unter Einsatz von Geschützen auf Selbstfahrlafetten jedoch das Bataillon zerschlagen. Besonders erbitterte Kämpfe tobten im oberen Abschnitt der Kelenhegyi-Straße beim heutigen Restaurant „Búsuló Juhász”. Dort fielen auch viele ungarische Freiwillige, die in den Infanteriestürmen gegen die die Zitadelle verteidigenden Deutschen eingesetzt wurden. Auf Befehl von Major Viharos hissten die sich in den Vormittagsstunden entlang des Lágymányoser Bahndamms immer noch verteidigenden Gruppen schließlich die weiße Fahne. Südlich des Gellért-Berges war Widerstand nur noch vereinzelt zu verzeichnen, ein großer Teil der Deutschen zog sich in die Burg zurück. In den Mittagsstunden waren im XI. Bezirk so gut wie überall die Waffen verstummt, ein sowjetischer Jeep fuhr unvorsichtig auf den Horty-Miklós-Körtér (heute Móricz-Zsigmond-Körtér), wo jemand noch einen Privatkrieg fortzusetzen schien und den Wagen mit einer Panzerfaust abschoss. Ähnlich erging es in den frühen Morgenstunden einem sowjetischen Lastwagen, der vor dem Gellért-Hotel vorfuhr – die allererste Reaktion der Deutschen war der Angriff, sobald sie das sowjetische Fahrzeug sahen. Die Sowjets eroberten um 19 Uhr auch das in der Felsenkapelle beim Gellért-Berg eingerichtete Notlazarett. Zu diesem Zeitpunkt war bereits überall im XI. Bezirk der Widerstand erloschen.