Dass er in seinem Berufsleben einmal etwas mit Textilien zu tun haben
würde, lag in der Familie. Dass er in der Modebranche einmal sogar mit einem
eigenen Label mitmischen würde, hat hingegen etwas mit seinem Können und großen
Ambitionen zu tun.
Die berufliche Laufbahn von Ferenc Badó begann zunächst mit einer
soliden Ausbildung. An Lehreinrichtungen in Deutschland, die in der Modebranche
einen guten Ruf haben, holte er sich das notwendige Know-how. Die Praktika
absolvierte er bei bekannten Marken, unter anderem bei Joop. Seine Diplomarbeit
schrieb er auf Grund eines Praktikums bei
Escada in München. Wieder zurück in Ungarn wurde er 2004
Entwicklungsingenieur bei der hiesigen Fertigung von Pierre Cardin in
Székesfehérvár. Ein Jahr reichte ihm aber dort. Als er glaubte, genug
Erfahrungen gesammelt zu haben und das nötige Startkapital zusammenhatte,
machte er sich Ende 2005 selbstständig. "Ich wollte nicht mehr für andere
arbeiten, sondern mir etwas Eigenes aufbauen", erklärt Badó.
Von seinem mittlerweile gewachsenen Selbstbewusstsein zeugte, dass er
damals nicht als No-name-Schneider, sondern von Anfang an mit einer eigenen
Marke an den Start ging. Dass er für diese sogar seinen Familiennamen wählte,
zeigt wiederum wie wenig Zweifel er an seinen Erfolgsaussichten hatte.
"Ich möchte bado schrittweise zu einer bekannten Modemarke mit selbst
entwickelten Modellen aufbauen", so Badó zielbewusst. Als Realist weiß er
jedoch, dass das nicht von heute auf morgen geht. Und so beschäftigt er sich
derzeit weniger mit dem Designen von eigenen Kollektionen, sondern vor allem
mit der Maßfertigung von Anzügen – und bald auch Hemden – gemäß der genauen
Vorgaben seiner Kunden.
"Auch das kann ein kreativer Prozess sein", meint er.
"Viele meiner Kunden kommen mit Wünschen zu mir, die sie bei der gängigen
Konfektionsware nicht verwirklicht sehen. Mal fehlt das eine und mal ist etwas
anderes nicht so wie sie es gern hätten. Bei mir bekommt der Kunde am Ende ein
Produkt, mit dem er uneingeschränkt zufrieden ist", verspricht Badó.
Angetrieben von den Wünschen der Kunden entstehen bei ihm also schon heute
ständig neue Kreationen. Die Erfüllung der Kundenwünsche ist dabei das
Hauptmotiv seiner Designerenergie. "Ich halte nichts davon, etwas ins
Blaue hinein zu entwickeln und dann zu sehen, ob es sich auch verkaufen lässt.
Meine Innovationen sind angetrieben von den konkreten Wünschen meiner
Kunden." Das Streben nach kompromissloser Zufriedenheit ist dabei ein
wechselseitiger Prozess. "Ganz wichtig ist bei mir die Beratung. Ich mache
meine Kunden auf aktuelle Trends aufmerksam, und empfehle ihnen, was gut zu
ihnen passt." Die Aufnahme der Bestellung kann in seinem Laden im 13.
Bezirk erfolgen oder – bei seiner zeitknappen Klientel nicht selten – im Büro
oder der Wohnung des Auftraggebers. Bis der Kunde seinen fertigen Anzug
anprobieren kann, dauert es in der Regel zwei bis drei Wochen. "Auf
besonderen Wunsch können wir aber auch schon nach 48 Stunden liefern",
erklärt er. Das koste natürlich ein wenig mehr. Ansonsten gibt es bei bado ein
– mit Blick auf die Qualität und den Service – überraschend moderates
Preisniveau. "Der Kunde kann sich bei mir über ein äußerst günstiges
Preis-Leistungs-Verhältnis freuen", verspricht er. Möglich ist es sowohl
durch günstige Bezugsquellen für die qualitativ hochwertigen Stoffe, als auch durch
die Tatsache, dass Badó den gesamten Prozess von der Auftragsannahme über die
Fertigung bis hin zum Verkauf in seiner Hand behält.
Am Ende stehen in der Regel wirklich einzigartige Produkte, die das
unterscheidende Label bado zu Recht tragen. "Inzwischen habe ich schon so
viele Erfahrungen gesammelt und Anregungen von meinen Kunden bekommen, dass es
langsam für die Fertigung einer eigenen Kollektion reichen würde",
resümiert der schneidernde Designer. "Was für den einen Kunden attraktiv
und angenehm ist, kann auch andere Kunden zufriedenstellen", setzt er die
Gedanken über die Zukunft seiner Marke fort. Als Nahziel hat er sich für das
kommende Jahr die Eröffnung eines zweiten Ladens vorgenommen. Nicht etwa in
Budapest, sondern in Wien oder München. Entwickelt sich die Auftragslage
weiterhin so positiv, werde er bald auch in eine eigene Textilfabrik
investieren. Sein heutiger Auftragsbestand würde eine kleinere Fabrik immerhin
schon zu etwa 40% auslasten.
1133 Budapest, Pannónia u. 72-74
(+36-30) 302-1018