Die überteuerte und überfällige Metrolinie 4 wird teilweise mit EU-Geldern finanziert werden. Dies geht aus einem Bericht der Tageszeitung Magyar Hírlap vom vergangenen Dienstag hervor. Sie berief sich dabei auf anonyme Quellen.
Obwohl der Budapester Oberbürgermeister Gábor Demszky bereits vor Wochen behauptet hat, der EU-Kommissar für Verkehr Jacques Barrot habe ihm versichert, dass die EU Gelder für den Bau der Metrolinie zur Verfügung stellen werde, wurde dies immer wieder in Zweifel gezogen. Bei mehreren Gelegenheiten hatte sich Brüssel mit der Entwicklung der Metro unzufrieden geäußert: Das Geld, das Budapest von der EU verlange, würde den gesamten Fonds für Verkehrsentwicklungen in anderen Städten sprengen. Auch den kurzen Abstand zwischen den einzelnen Metro-Haltestellen, der die Kosten in die Höhe treibe, kritisierte die EU.
Laut dem Bericht von Magyar Hírlap ist die EU bereit, den Bau teilweise zu finanzieren, vorausgesetzt sie wird davon überzeugt, dass die neue Metrolinie die Verkehrssituation in Budapest so sehr verbessert wie angekündigt. Nach jüngsten Schätzungen werden die Kosten für die Metro 4 die ursprünglichen Pläne von 485 Mrd. Ft (1,97 Mrd. Euro) bei weitem übersteigen. Die Regierung wird 79% der Kosten übernehmen, den Rest soll die Stadt Budapest bezahlen. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Kredit über 1,2 Mrd. Euro von der Europäischen Investitionsbank aufzunehmen.