Sanierung ist unumgänglich
Mit Saisonende schloss das Erkel-Theater am vergangenen Montag seine Tore für das Publikum. Der Grund sind Renovierungsarbeiten, die inzwischen unaufschiebbar geworden sind. Bis 2011 sollen die teilweise lebensgefährlichen Zustände am Theater behoben werden. Bereits zum Saisonauftakt im Oktober war klar: Diese Saison wird vorerst die letzte des Theaters sein.
Die Sanierung des Gebäudes steht bereits seit Jahren auf der Tagesordnung und wurde immer dringender. ,,Der technische Zustand des Theaters verschlechtert sich zunehmend – wegen der notwendigen statischen Untersuchung des Gebäudes und einigen Reparaturarbeiten verzögerte sich schon der Saisonauftakt dieses Jahr um einige Wochen“, erinnert sich Márton Karczag, Pressesekretär der Staatsoper.
2005 wurde sogar der Plan für eine Public Private Partnership aufgestellt, die Ausschreibung geriet allerdings im vergangenen Jahr ins Stocken. Laut Judit Várkonyi, der Pressebeauftragten des Opernhauses, werden derzeit mögliche Finanzierungspläne abgewogen und zwischen dem Wirtschafts- und dem Kulturministerium verhandelt. Konkrete Informationen gibt es allerdings noch nicht.
Der Beginn der Sanierungsarbeiten steht noch nicht fest, sie sollen aber zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Lajos Vass, der Intendant der Ungarischen Staatsoper, hofft, dass das Erkel-Theater auf dem Köztársaság tér 2011 wieder eröffnet werden kann. Sicher sei das allerdings noch nicht.
Das inzwischen 96 Jahre alte Theater wurde 1911 als Volksoper eröffnet, fungierte zwischenzeitlich aber auch als Varieté, Filmtheater und Kulturhaus. Seit 1951 wird das Erkel-Theater von der Ungarischen Staatsoper mitverwaltet. Seither dient Budapests größtes Theater mit 2.400 Sitzplätzen als zweite Spielstätte für die Oper. Für die Zeit der Sanierung soll das Thália-Theater in der Nagymező utca als Ersatz herhalten.