Übergabe der Präsidentschaft
Der alljährliche Schiffsausflug auf der Donau wurde von der Italienischen Handelskammer in Ungarn am vergangenen Dienstag auch dazu genutzt, die Präsidentschaft der EU-Kammern nach zwei Jahren feierlich in die Hände der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) zu legen. Der bisherige EU-Kammer-Präsident Alessandro Stricca, der dieses Amt als Präsident der Italienischen Handelskammer anderthalb Jahre lang bekleidete, kann eine positive Bilanz ziehen.
Rückblickend bezeichnete er sowohl die Zusammenarbeit der Kammern als auch den Dialog seiner supranationalen Körperschaft mit der ungarischen Regierung als ,,ausgezeichnet“. Regelmäßig fanden gemeinsame Veranstaltungen mit hochrangigen Regierungsmitgliedern und anderen ungarischen Spitzenpolitikern statt. Höhepunkt war jüngst eine Veranstaltung mit Premier Ferenc Gyurcsány, Wirtschaftsminister János Kóka und Finanzminister János Veres. Im Vorfeld der Wahlen im vergangenen Jahr konnten die EU-Kammern aber auch die Vorsitzenden der beiden Oppositionsparteien Viktor Orbán (Fidesz) und Ibolya Dávid (MDF) als prominente Redner begrüßen.
Die Vereinigung der EU-Kammern beschränkt sich aber natürlich nicht nur auf die Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen. Ebenso wichtig ist auch die wirksame Vertretung der Interessen der Investoren aus dem EU-Raum. So hat das Gremium nach Ansicht ihres bisherigen Präsidenten etwa einen entscheidenden Anteil daran gehabt, dass der Plan der Regierung, einen so genannten erwarteten Profit zu besteuern, zur Erleichterung der Unternehmen nie verwirklicht wurde. Was die erfolgreiche Interessenvertretung betrifft, so hofft Stricca in Zukunft auf eine noch stärkere Unterstützung von Seiten der Mitglieder, etwa bei der Erarbeitung von Positionspapieren.
Als strategisch wichtigen Schritt sieht er die Tatsache, dass sich die EU-Kammer in seiner Zeit eine Satzung zugelegt hat. ,,Dadurch wurde unser Verbund deutlich gefestigt und ist jetzt in der Lage, noch schneller zu agieren. Das ist in der heutigen Zeit für ein erfolgreiches Auftreten ein unbedingtes Muss“, so Stricca.
Sein Nachfolger an der Spitze der EU-Kammern ist Tamás Vahl, der auf der DUIHK-Hauptversammlung im Mai als Nachfolger von Elek Straub zum neuen DUIHK-Präsidenten gewählt worden war. Auf die Erfahrung von Stricca muss Vahl nicht verzichten. Zum einen sitzt Stricca als Präsident der Italienischen Handelskammer noch mindestens anderthalb Jahre im Führungszirkel der EU-Kammern, zum anderen wird er als ehemaliger Präsident auch der engeren Führungstroika angehören. Mitglied ist außer Vahl und Stricca auch der Präsident der Britischen Handelskammer István Varga.